15.08.2024, 17:00
Südschwarzwald / Baden-Württemberg

Workshops auf dem AMS 2024

Das AMS ist ein linksradikales Festival mit Musik, Theater und Politik im Schwarzwald bei St. Georgen. Dort sind wir mit einigen Workshops zu verschiedenen Themen vertreten. Ein paar Workshops stehen fest, andere kommen wahrscheinlich noch dazu. Zusätzlich zu unseren Workshops gibt es dort aber einige weitere gute Veranstaltungen. 

Hier gehts zum aktuellen Workshopprogramm, wird in den nächsten Wochen noch ergänzt werden: https://amscamp.de/workshop-programm/ 

 

Bereits feststehende Workshops von GKN auf dem AMS:

Kurzübersicht:

1) Ist Deutschland Erinnerungsweltmeister? Eine Kritik der deutschen Geschichtspolitik in Bezug auf den Nationalsozialismus.

2) Schulkritik: Für die Schule, also für das Leben im Kapitalismus lernen wir

3) Klimapolitik im Kapitalismus: Mit Volldampf in die Klimakatastrophe!

4) Kritik der Konsumkritik

 

Langübersicht:

1) Ist Deutschland Erinnerungsweltmeister? Eine Kritik der deutschen Geschichtspolitik in Bezug auf den Nationalsozialismus.

Deutschlands Geschichtspolitik in Bezug auf den Nationalsozialismus ist besonders. Während in vielen Nationen versucht wird, ein positives Bild der „eigenen“ Nationalgeschichte zu zeichnen, dominiert in der BRD mittlerweile das aktive Erinnern und die Scham über die Taten Deutscher. Auf diese Geschichtspolitik sind viele Deutsche stolz.

Warum diese Form der Erinnerung ebenso wie die rechtsradikale Variante – die einen Schlussstrich fordert – kritisiert werden sollte, möchten wir diskutieren. Hierfür möchten wir im Workshop nachzeichnen, wie und warum sich die Geschichtspolitik in der BRD nach 1945 gewandelt haben. Im Ergebnis wollen wir aufzeigen, dass sowohl der Zweck als auch das Inhalt der Geschichtspolitik zu kritisieren ist und keine vernünftige Kritik am Nationalsozialismus beinhaltet.

Wer sich auf die Thesen vorbereiten möchte, findet hier ein Video und hier einen kurzen Text.

 

2) Schulkritik: Für die Schule, also für das Leben im Kapitalismus lernen wir

Kritik am Schulsystem gibt es zu Hauf: Es gebe keine Chancengleichheit, es werde zu früh selektiert, die Noten seien ungerecht und die Schüler*innen würden zu wenig lernen bzw. zu schlecht aufs Leben vorbereitet.

Wir behaupten: Wer fehlende Chancengleichheit oder zu frühe Selektion kritisiert, stört sich nicht daran, dass die Schule Gewinner*innen und Verlierer*innen produziert, solange die Sortierung nur korrekt abläuft. Zudem lässt sich feststellen, dass mit der schulischen Sortierung schon eine Vorsortierung auf die Hierarchie des Arbeitsmarktes geleistet ist. Diese Vorsortierung erfolgt in der Schule durch die Organisation des Lernens als Leistungskonkurrenz, in der die Note der Maßstab des Erfolges ist. Das Lernen für Noten statt das Lernen aus Interesse wird Schüler*innen also systematisch antrainiert. Dies hat nicht nur schädliche Folgen für das Lernen, sondern auch für die Schüler*innen.
Das alles wollen wir im Workshop näher begründen und mit Euch diskutieren.

 

3) Klimapolitik im Kapitalismus: Mit Volldampf in die Klimakatastrophe!

Die ersten Inselstaaten stehen vor dem physischen Untergang, die Folgen der Klimakatastrophe sind an allen möglichen Orten zu spüren – und die Politik macht: fast nichts. Es gibt eine Klimakonferenz nach der anderen und das ohne spürbare Veränderungen. Warum eigentlich? Warum wird international gemeinsam ein Ziel festgelegt, was kaum ein Staat einhält? Können die Staaten nicht mehr machen oder wollen sie nicht?

In der Veranstaltung soll einerseits die Rolle diskutiert werden, die die Natur als kostenlose Ressource in einer Gesellschaft spielt, in der sich ökonomisch alles ums Geld dreht. Zweitens wird es um das Verhältnis von Politik und Ökonomie im Bezug auf die Klimakatastrophe gehen. Dabei werden wir einen besonderen Blick auf die Energie werfen, da dieser sowohl für die kapitalistische Produktionsweise als auch für die Klimakatastrophe eine besondere Bedeutung zukommt.

Aufgezeigt werden soll damit, dass sich die Klimabewegung mit ihren Klimastreiks nicht an den Staat wenden sollte. Denn der Staat ist kein guter Ansprechpartner, um die Klimakatastrophe aufzuhalten.

Wer sich vorbereiten möchte oder unsere Argumente kennenlernen möchte, findet hier einen aktuellen Text:
https://gegen-kapital-und-nation.org/klimapolitik-noch-schlechter-als-ihr-Ruf-neu/ 

 

4) Kritik der Konsumkritik

Es ist kein Geheimnis, dass die Art und Weise wie Dinge im Kapitalismus produziert werden für Mensch, Tier und Umwelt ziemlich schädlich sind. Für Kritiker*innen des Konsums liegt die Lösung nah: Sie selbst und möglichst alle anderen sollen ethisch korrekt konsumieren. Also ökologisch, vegan, fair, regional, saisonal und mit möglichst wenig Plastik einkaufen.
Dabei sehen wir ein Problem: Veränderter Konsum führt nicht zur Abschaffung der ganzen Missstände, diese haben ihren Grund woanders. Warum die Konsumkritik also nicht nur falsch, sondern auch schädlich für eine vernünftige Kritik an der herrschenden Produktionsweise ist, soll in diesem Workshop diskutiert werden.