Workshop der Gruppen gegen Kapital und Nation am Dienstag den 31.10. um 18:15Uhr am Uni Campus Westend im SH 0.101 (Seminarhaus)
„Wissen ist Macht“ hat sicherlich jede/r schon einmal als Schlagwort gehört. Und dass wir in einer „Wissensgesellschaft“ leben, erfährt man ja regelmäßig aus Politikerreden und Zeitungen. Zunächst scheint das ja auch zu stimmen: Ohne sehr weit gehendes Wissen über naturwissenschaftliche Zusammenhänge gäbe es weder Antibiotika noch Flugzeuge. Umgekehrt werfen kritische Geister der Naturwissenschaft gerne allerlei unangenehme Folgen vor: Atombomben, Bienensterben und Klimawandel.
Andererseits kommt Wissen in einer seltsamen Art und Weise vor:
Ein Großteil der Bevölkerung wird – entgegen dem Gerede von der Wissensgesellschaft – von fundiertem Wissen über die Natur ausgeschlossen. Wer in der schulischen Auslese nicht in den oberen Rängen landet, erfährt nur wenig über die Grundlagen der Technik mit deren Anwendung er/sie dennoch tagtäglich konfrontiert ist.
Soweit es für die Produktion auf Wissen ankommt, z.B. für ein neues Produkt oder ein verbilligtes Produktionsverfahren, geht kein Unternehmen hin und stellt es allgemein zur Verfügung (obwohl es doch die eigenen Kenntnisse durch Weitergabe des Wissens nicht verlieren würde). Stattdessen werden Anstrengungen unternommen (und vom Staat durch entsprechende Gesetze unterstützt), alle anderen von diesem Wissen oder wenigstens seiner Nutzung auszuschließen.
Grund genug, sich einmal näher damit zu beschäftigen, welche Funktion Wissen im Kapitalismus hat und welcher Umgang mit naturwissenschaftlicher Erkenntnis aus dieser Funktion folgt. Das soll in drei Abschnitten geschehen:
Die Arbeitskräfte: Wofür brauchen die eigentlich naturwissenschaftliches/technisches Wissen und wie begegnet es ihnen?
Die Kapitale: Was wird erforscht und was nicht? Warum? Und woher kommt das Bedürfnis nach Ausschluss anderer von den erarbeiteten Kenntnissen?
Eine Veranstaltung im Rahmen der Kritischen Einführungswochen des Asta der Goethe Uni Frankfurt.