19.03.2016, 14:00
ZEP
Zeppelinstraße 1, Heidelberg
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ACHTUNG: Geänderter Veranstaltungsort! / Tagesseminar: Nationalismus. Die Parteilichkeit der bürgerlichen Untertanen für ihre Herrschaft

Nationalismus ist die Parteilichkeit der Leute für „ihr“ Land. Ihr Wille, in den Verhältnissen zurechtzukommen, setzt sie in ein prinzipiell positives Verhältnis zu der Herrschaft, der sie unterworfen sind – als Privateigentümer brauchen sie diese Herrschaft. Sie wollen das Funktionieren und den Erfolg der Nation weil sie darin die Bedingung ihres eigenen Vorankommens sehen. In dem Tagesseminar wollen wir anhand von Zitaten mit geläufigen Urteilen diskutieren, warum die Leute auf die Idee kommen, das Gemeinwesen wäre für sie eingerichtet – eine Idee, die für die Mehrheit sehr materielle Schäden nach sich zieht.

Im Prinzip sehen die Nationalisten Recht und Ordnung als ihr Mittel ihren gerechten Anteil am gesellschaftlichen Reichtum zu sichern. Sie loben die Verhältnisse für die Chancen, sich in der Konkurrenz zu bewähren und sie meinen, damit das große Ganze läuft, müssen alle ihre Interessen am Gemeinwohl relativieren. Enttäuschungen und Schäden erklären sie sich mit Abweichungen von diesem Ideal. Aus dem Lob der Freiheit, der Herrschaft, der Konkurrenz und des Allgemeinwohls folgen dann auch die vernichtenden Urteile gegen jene, die nicht fleißig und anständig sind, sich zu viel rausnehmen oder gar nicht erst hier her gehören. Der Ruf nach dem starken Staat, die Vorstellung vom Volkscharakter, der den Erfolg der Nationen begründen würde, und die Akzeptanz der Krise als gemeinsame Herausforderung sind weitere geistige Leistungen von Nationalisten.