20.10.2023, 16:15
Goethe Uni Frankfurt Main
Theodor-W-Adorno-Platz 1, Frankfurt Main
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Lesekreis: Kapitalismus - die Misere hat System

Einführung in die Kapitalismuskritik

Wir treffen uns jeden Freitag um 16:15Uhr in einem Raum an der Goethe Uni in Frankfurt, um das Misere-Buch zu lesen und zu besprechen. Erster Termin ist Freitag der 20. Oktober. Genaue Infos gibt es nach Anmeldung per Mail. 

Worum gehts?

Kapitalismus hat einen schlechten Ruf und ist vom Begriff her ziemlich unbeliebt. Die Frage, was denn eigentlich am Kapitalismus das Problem sein soll, wird hingegen sehr unterschiedlich und oft ziemlich unzufriedenstellend beantwortet. Dass es sich bei materiellem und psychischem Leid sowie Zerstörung der ökologischen Grundlagen in dieser Gesellschaft nicht um einen „Fehler“ und auch kein „Versagen“ des Systems oder einzelner Akteur*innen handelt, sehen viele nicht ein.

Im Lesekreis wollen wir versuchen die Grundlagen des Kapitalismus, in denen die Misere angelegt ist, in den Fokus unserer Kritik zu stellen. In Zuge dessen wollen wir auch gängige linke Kapitalismuskritiken diskutieren. Dazu sollen unter anderem folgende Fragen aufeinander aufbauend diskutiert werden:

1. Wie kann es sein, dass trotz modernster Industrie und Technik so viel Mangel auf der Welt herrscht? Drei gängige Erklärungen für diesen Mangel sollen diskutiert und widerlegt werden. A) Es gebe zu wenig Güter, B) es gebe zu viele Menschen, C) die Menschen würden zu viel wollen.

2. Privateigentum scheint das selbstverständlichste der Welt. Aber welchen Zweck und welche Auswirkungen hat das staatlich durchgesetzte Recht eigentlich?

3. Was ist Kapital? Was ist Geld? Gibt es ein „genug“ an Geld/Profit?

4. Wie kommt der Lohn zustande? Was bedeutet Lohnarbeit im kapitalistischen Produktionsprozess? Gibt es einen „gerechten“ Lohn?

5. Kritik der Konsumkritik: Warum es eine falsche Kritik ist, die Konsumkeule zu schwenken und warum „verantwortungsbewusster“ Konsum nichts an den Ursachen des systemisch angelegten Schadens an Menschen, Tier und Umwelt ändert.

6. Warum es die Arbeiter*innenklasse noch gibt, auch wenn niemand über sie reden will.

Jedes Thema kann mindestens 2 Sitzungen füllen, demnach würden wir im Verlauf des Lesekreises entscheiden, was wann mehr und intensiver diskutiert werden sollte. Dabei richten wir uns gerne nach den Wünschen der Teilnehmenden.

Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.