05.04.2016, 19:30
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Ideologien rund um die natürliche Geburt und Mutterschaft

2001 hat die englische Gesundheitsbehörde (NHS) neue Richtlinien veröffentlicht, die Hebammen und Ärzte dazu verpflichtet, Schwangeren die natürlich Geburt als Option nahezulegen. Als natürlich wird eine Geburt angesehen, die ohne medizinische Eingriffe (Kaiserschnitt) oder die Einnahme von Schmerzmitteln (Peridualanästesie) verläuft. Auch das Stillen wird in Großbritannien Schwangeren als natürliche Versorgung des Kleinkindes nahegelegt und vor den Risiken von Ersatznahrung gewarnt.

Im Moment wird auch in Deutschland an neuen Leitlinien gearbeitet, die eine natürliche Geburt als wünschenswerteste Form empfehlen. Ein Kaiserschnitt etwa soll nur noch nach sachgerechter medizinischer Indikationsstellung erfolgen können.

An den in beiden Ländern geführten Debatten rund um die natürliche Geburt lässt sich exemplarisch aufzeigen, was an Idealen und Ideologien über Mutterschaft und Frau-Sein in der Gesellschaft herumschwirrt.

Wir wollen uns dem Thema von zwei Seiten nähern: Warum setzt der Staat sich für die natürliche Geburt ein? arum applaudiert ein Großteil der Bevölkerung ihm bei der Durchsetzung seiner Programme?