01.11.2022, 18:30
Café Knallhart, Uni Hamburg
Von-Melle-Park 9, Hamburg
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Grundlagen der Kapitalismuskritik

So hätten sich utopische Science-Fiction-Fans vergangener Tage die Welt im 3. Jahrzehnt des neuen Jahrtausends vermutlich nicht vorgestellt:

Trotz modernster Anbaumethoden verhungern auch im Jahr 2022 weltweit täglich tausende Menschen; in Deutschland sind allein 1,6 Millionen Menschen auf die Ausgabe abgelaufener Lebensmittel durch Tafeln angewiesen, Tendenz steigend.
Vom Burnout bis zur kaputten Wirbelsäule – ernsthafte psychische und körperliche Erkrankungen sind auch in einer hoch-technisierten Arbeitswelt an der Tagesordnung – während in vielen Ländern der Dritten Welt öfters ganze Minen oder Fabrikhallen über den Köpfen der darin Arbeitenden zusammenkrachen.

Künstliche Intelligenz und Robotik entwickeln sich vielleicht tatsächlich so kühn wie in den Zukunftsromanen und -filmen von früher; aber es erwartet eigentlich niemand, dass KI und Automaten, die den Menschen ja Arbeit abnehmen, die Arbeitszeit tatsächlich verkürzen oder angenehmer gestalten. Viel eher werden sie zu mehr Gehetze und Kontrolle auf der einen und zu mehr Arbeitslosigkeit auf der anderen Seite führen.
Auch ohne Ukraine-Krieg, Klimakrise und Corona sieht die Welt also nicht unbedingt rosig aus.

Zufall sind die beschriebenen Zustände nicht. Auch haben sie ihre Ursache nicht in der Gier einzelner, nicht in verfehlter Politik und sie sind auch kein Naturschicksal: Armut und ein ruinöses Arbeitsleben haben System, sie sind notwendiges Resultat der kapitalistischen Produktionsweise.
Der Vortrag möchte das begründen. Anhand einer Darstellung der zentralen Bausteine kapitalistischer Ökonomien – Privateigentum, Geld, Kapital und Lohnarbeit – soll eine Einführung in die Kapitalismuskritik im Anschluss an Karl Marx gegeben werden.

Es soll dafür geworben werden, die herrschende Wirtschaftsordnung zu attackieren, auch in Zeiten von Krieg, Pandemie und Klimakrise.

Eine Veranstaltung auf Einladung des AStA der Uni Hamburg im Rahmen der Reihe "Schnöde Neue Welt". Infos: www.facebook.com/SchnoedeNeueWelt