18.08.2017, 12:00
Nordbayern

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Sommercamp im Süden: 18.-23.8.2017

 

Ferien von Deutschland machen

Dieses Jahr gibt es wieder ein Antinationales Sommercamp mit Sonne und Theorie, Sommer und Diskussion, Baden und Argumenten. Täglich werden dort zweimal zu entspannten Uhrzeiten mehrere parallele Workshops angeboten, die, wie „im echten Leben“, in Konkurrenz stehen zu schwimmen, schlafen, Spaziergängen, kickern und Lagerfeuerromantik (letzteres sehr umstritten).

Auf den Camps wird es Workshops u.a. zu folgenden Themen geben: Afrikas Integration in den Weltmarkt: Von Kolonien zu Rohstoffländern zu Schuldenstaaten, Trump, Weltwirtschaftsordnung, Einführung in die Kapitalismuskritik, Postwachstumstheorie, Flüchtlingspolitik, Meinungsfreiheit, Konkurrenz und Wettbewerb, Von wegen unsichtbare Hand: wie der Kampf der Unternehmer ihr Personal ruiniert, Kritik des Nationalismus, ...

Übrigens: Dieses Jahr wird es nur ein Camp im Süden geben, im Norden wird erst 2018 wieder eines veranstaltet.

 

ORGANISATORISCHES

Das Camp findet in der Nähe von Nürnberg statt und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, allerdings nicht ganz unproblematisch (das letzte Stück nur per Bus, 2-3 mal am Tag). Wenn du die Möglichkeit hast, empfehlen wir die Anreise per Auto. Übernachtung in Betten oder selbst mitgebrachten Zelten. Der Teilnahmebeitrag beträgt je Tag 9–13 Euro für Zeltende und 14–18 Euro für Bettennutzer*innen, je nach Selbsteinschätzung der eigenen finanziellen Möglichkeiten. (Wer überlegt wegen der Höhe des Teilnahmebeitrags nicht zu kommen, melde sich bitte bei uns). Materialien und Vollverpflegung sind inklusive. Auf dem Camp gibt es organisierte Selbstverpflegung, d.h. manchmal kochen und abwaschen, aber täglich essen, stets auch vegetarisch und vegan. Vorhanden sind Tagungsräume, Kicker, Tischtennisplatte, WLAN, Lagerfeuerplatz, Musikanlage, viel Wald zum Wandern, große Rasenfreifläche für sonst was und ein kleiner Badeweiher auf dem Gelände und ein weiterer in Fußnähe. Hunde sind in den Häusern erlaubt und auf dem Gelände angeleint geduldet. 

Die Anlage ist nicht Rollstuhlgerecht. Wir werden uns aber Mühe geben, einige Barrieren abzubauen, so dass Häuser, wo kleine Treppen im Eingangsbereich sind, über Rampen erreichbar sind. Wo zentrale Plätze ohne weiteres wegen Schotterweg oder Wiese nicht erreichbar sind, versuchen wir, Bahnen zu legen. Wir bemühen uns, auch auf andere Bedürfnisse einzugehen, soweit wir das kapazitätenmäßig schaffen. Wenn du bestimmte Bedürfnisse oder Fragen hast und mit uns klären willst, ob die Camp-kompatibel sind, dann melde Dich gerne bei uns. Wenn du mit Kindern kommen möchtest, melde dich bitte auch bei uns. Wir bemühen uns um Kinderbetreuung mindestens parallel zu einem Teil der Workshops. Dafür ist es hilfreich zu wissen, welche Altersgruppe etc. abzudecken ist.

Für das Kochteam wäre es wichtig, wenn du uns Allergien schon bei der Anmeldung mitteilst. Bei schwerwiegenden Allergien, bei denen selbst Spuren im Essen ausschlaggebend sind, kann es sein, dass eine Versorgung durch das Kochteam nicht zu gewährleisten ist. Wir suchen dann gemeinsam nach einer Lösung. Auf spezielle Trendernährung, Diäten usw. können wir nicht eingehen.

Das Abendessen ist vegan und abwechslungsreich. Solltest du eine Unverträglichkeit haben und bei deiner Anmeldung vergessen haben uns Bescheid zu geben, schreibe uns noch mal direkt an diese Mail-Adresse.

 

WORKSHOPS

*Schau ab jetzt hier öfter vorbei, die Ankündigungen der Workshops werden laufend aktualisiert!*

 

Afrikas Integration in den Weltmarkt: Von Kolonien zu Rohstoffländern zu Schuldenstaaten

Die meisten Staaten in Afrika (unterhalb von Nord-Afrika, Subsahara) haben eine ähnliche polit-ökonomische Karriere hinter sich. Der koloniale Befreiungskampf endet mit Politikern an der Spitze, die ihre Herrschaft über Land und Leute nutzen wollen, um moderne Nationalstaaten nach westlichem Vorbild zu entwickeln. Dazu greifen sie zunächst auf die einzige vorhandene Einkommensquelle zurück, den Rohstoffexport. Die Versuche, mit den Erlösen eine eigene warenproduzierende Gesellschaft anzustoßen, scheitern flächendeckend. Geblieben ist die Rolle als Rohstofflieferanten und die zunehmende Verschuldung wegen dieser einseitigen Abhängigkeit.

Die Bevölkerung wird auf die Geldwirtschaft festgelegt, ohne dass es einen flächendeckenden Bedarf am Kauf ihrer Arbeitskraft gibt. Zugang zu Reichtum hängt an den Rohstoffen und die Verfügung darüber wiederum an der Staatsmacht. Deshalb ist der Kampf um die Staatsmacht dort ein Kampf um die einzige sichere Einkommensquelle. Insbesondere wenn neue Rohstofflager entdeckt werden, brechen blutige Konflikte aus. Die Karriere dieser Staaten soll bei der Veranstaltung in ihren Prinzipien dargestellt und diskutiert werden.

In der aktuellen Flüchtlingsdebatte ist immer wieder die Rede davon, dass man Fluchtursachen bekämpfen müsse. Von der Regierung heißt es dann: Bürgerkriege und absolutes Elend würden vermieden, wenn die Wirtschaft in Afrika sich entwickelt. Damit die Wirtschaft sich entwickeln kann, muss aber erstmal ein funktionierendes Staatswesen her und so werden Polizei und Militär vor Ort ausgebildet.

Die Gegenthese ist: Hauptgrund für das wirtschaftliche Elend ist die Einbindung der afrikanischen Staaten in den Weltmarkt, dessen Betreiber die afrikanischen Staaten auf die Rolle als „Rohstoffland“ und „Schuldenstaat“ festlegen und mit Maßnahmen wie Entwicklungshilfe und Ausbau der staatlichen Gewaltapparate betreuen. Der freie Westen zementiert (mittlerweile zusammen mit China, das sich in die freie Weltmarktordnung einfindet) die Abhängigkeit afrikanischer Länder vom westlichen Geschäft und sorgt für die andauernde elende Lage der Bevölkerung.

 

America First! Trumps Agenda in der Innen- und Außenpolitik

Die Wahl Donald Trumps zum 45. Präsident der USA löste eine weltweite Schockwelle aus. Sowohl in den USA selbst als auch weltweit war und ist man nicht besonders glücklich über diesen unerwarteten Wahlausgang. Seitdem beherrscht Trumps Präsidentschaft die weltweite Berichterstattung wie kaum ein anderer Präsident vor ihm. Gleichzeitig ist oft davon die Rede, dass Trump noch gar keinen Plan für die meisten anstehenden politischen Entscheidungen habe, sei es für die versprochene US-Steuer- oder Krankenversicherungsreform oder den Umgang mit China. Statt ihn in seiner Strategie „America First!“ ernst zu nehmen, wird oft über seinen Geisteszustand und seine diplomatischen Ausfälle gerätselt.

In dem zweiteiligen Workshop wollen wir uns deshalb Trumps Agenda mal etwas genauer anschauen: Was sind seine politischen Ziele? In welchen Bereichen möchte er diese wie umsetzen? Was verspricht er dafür seinen Unterstützer*innen? Und unterscheidet er sich darin wirklich derart von der bisherigen US-Politik?

In je einem Slot wollen wir mit euch Trumps Außen- und Innenpolitik diskutieren und dabei einzelne Punkte seiner Agenda herausgreifen, u.a. Handels- und globale Ordnungspolitik, Entwicklungshilfe, Einwanderungs- und Geschlechterpolitik sowie Trumps Kampf gegen das „big government“ (die angeprangerte Einmischung des Staates in wirtschaftliche und gesellschaftliche Lebensbereiche) und die Washingtoner Elite.

 

Konkurrenz und Wettbewerb. Von wegen unsichtbare Hand: wie der Kampf der Unternehmer ihr Personal ruiniert

Wir wollen uns zunächst den Begriff Konkurrenz/Wettbewerb anschauen: Der steht prinzipiell im Widerspruch zu seinem guten Ruf, ein Mechanismus zum Besten für alle zu sein. Das wollen wir zunächst anhand allgemeiner Rechtfertigungen der „Wettbewerbsgesellschaft“ diskutieren. Dagegen wollen wir zeigen, dass nur Unternehmer aus der Konkurrenz ihren Nutzen ziehen: Mit der Macht über den Produktionsprozess haben sie ein taugliches Mittel, ihr Vermögen zu vergrößern. Die Konkurrenz durch andere Unternehmer mag ihnen lästig sein, dient ihnen aber auch als Richtschnur und als Rechtfertigung für die Effektivierung des Produktionsprozesses in ihrer Firma.

Auf wessen Kosten sie dies tun, soll anschließend Thema sein: Die Lohnabhängigen konkurrieren untereinander mit ihrer Brauchbarkeit für die Unternehmer. Gestalten können sie diese Konkurrenz nicht, sie sind vom Urteil der Unternehmer abhängig. Und ihr einziges Mittel macht sie selbst fertig: möglichst billig und fleißig sein.

 

Scheitern. Über das schlechte Abschneiden in der bürgerlichen Konkurrenzgesellschaft und einer ziemlich schädlichen Erklärung.

Ein Meer an Chancen und Möglichkeiten – so wird einem diese Gesellschaft gern präsentiert. Die gängige Metapher: „Jeder ist seines Glückes Schmied!“

Für den Großteil dieser vermeintlichen „Glücksschmiede“ ist die gesellschaftliche Realität dann aber doch recht ernüchternd: Sie bekommen keine Lehrstelle oder keinen Studienplatz. Sie bekommen trotz Büffelei im Studium nur miserable Jobs. Sie arbeiten unter scheiß Bedingungen für scheiß wenig Geld. Viele haben nicht mal das und müssen sich von der ARGE drangsalieren lassen. Und so stellt sich für viele die Frage, woher das eigentlich kommt. Wenn die Welt doch voller Möglichkeiten ist, woran liegt es, dass ich nicht vom Fleck komme? Liegt es an mir? Bin ich unfähig? Zu blöd? Oder liegt es an anderen? Bin ich mal wieder beschissen worden? Haben die mich falsch beurteilt? Mal wieder nicht erkannt, was wirklich in mir steckt? Fragen von Scham, Selbstzweifel und Stolz liegen dann auf dem Tisch. Davor wollen wir warnen. Sie sind nicht nur inhaltlich falsch, sondern bringen einiges an Grausamkeiten gegen sich und andere mit sich.

Vielmehr wollen wir betonen, dass die Armut, Angst und Unsicherheit eines beachtlichen Teils der Bevölkerung notwendigerweise zu dieser Ökonomie gehört. Ob man Arbeit und Geld hat, hängt in dieser Gesellschaft von den Kalkulationen derjenigen ab, die arbeiten lassen. Lässt sich mit der Arbeit kein Profit machen, findet sie nicht statt und die Leute landen auf der Straße. Übersetzt wird diese Abhängigkeit leider allzu oft in persönliches Versagen und Scheitern. Dagegen soll sich dieser Workshop richten: Gegen die falsche geistige Verarbeitung von schlechtem Abschneiden in der kapitalistischen Konkurrenzgesellschaft.

 

Wenn Du schon "wir" sagst

Dass wir von Nationalismus nicht viel halten, steckt schon in unserem Namen. Damit sind wir nicht alleine. Was nun aber genau am Nationalismus zu kritisieren ist, da besteht ein bisschen weniger Einigkeit. Zum Beispiel kritisieren vielen, dass andere Menschen vom deutsch oder britisch sein ausgeschlossen werden. Das ist uns zu wenig. Andere meinen, Nationalismus sei die Behauptung und Suche nach Harmonie im Hauen und Stechen. Da fehlt uns, dass die meisten Nationalisten an der Konkurrenz gar nichts auszusetzen haben und ihnen die Entgegnung: "ist doch viel Konkurrenz" wenig anhaben kann. Wieder andere meinen, Nationalismus sei das "Ja!" zum Staat, auf den die einzelnen Konkurrenzsubjekte als Mittel gegen die anderen angewiesen sind. Da fehlt uns das "wir", um das sich Nationalismus dreht. Im Workshop wollen wir darum diskutieren, was Nationalisten meinen, wenn sie "wir" sagen

 

Religion: Macht sinnlich erleben

Religionskritik scheint eine einfache Sache zu sein: an einen unsichtbaren Mann im Himmel zu glauben wirkt albern und scheint wenig mit moderner Rationalität zu tun zu haben. Viele Religionskritiker*innen gehen entsprechend vor: Argumente werden vorgebracht, dass es Gott nicht geben kann bzw. die Beweislast wird gleich beim religiösen Menschen gesucht. Dem religiösen Geist ficht das nicht an: Beweise sind seine Sache nicht, es geht um Glauben nicht Wissen. Auf der anderen Seite haben religiöse Geister gar nicht so große Schwierigkeiten mit der modernen, rationalen Welt klar zu kommen. Religion bleibt erfolgreich. In diesem Workshop wollen wir uns darum anschauen woran religiöse Menschen denken wenn sie "Gott" sagen und wie sie über sich selbst und die Welt nachdenken. Weiterhin wollen wir uns anschauen wie religiöse Vorstellungen zu den Vorstellungen ihrer Kritiker stehen.

 

Einführung in die Kapitalismuskritik

Soll die Gesellschaft kritisiert werden, so muss zunächst das Prinzip dieser im Fokus stehen. Das grundlegende Prinzip, nach welchem auf dieser globalisierten Welt gewirtschaftet wird, ist der Kapitalismus. Als Grundlage der Gesellschaftskritik ist die Betrachtung des Kapitalismus und die Untersuchung seiner Funktionsweise also unabdingbar. Denn die Auffassung über dieses Prinzip entscheidet den Fortgang der Kritik und wie das Urteil über die Erscheinungsformen, wie z.B. Armut, Erwerbslosigkeit, Umweltzerstörung, Konsum oder den „Rechtsruck“, dieser Gesellschaft ausfällt. Unser Workshop will zunächst eine Einführung in die Kritik dieser wirtschaftlichen Prinzipien geben und dazu einladen, gemeinsam auch zukünftig eine Kritik an den vorgefundenen Verhältnissen zu bilden.

 

Kritik der deutschen 'Vergangenheitsbewältigung' - Zwischen Gedenknationalismus und Schlussstrich

Der Workshop möchte unter die Lupe nehmen, wie der Nationalsozialismus und der Holocaust nach 1945 in der deutschen Öffentlichkeit behandelt, betrachtet und diskutiert wurden. Auf der einen Seite steht ein offizielles Gedenken, das nur zu gerne "Verantwortung" für den Nationalsozialismus übernimmt - und mit genau dieser "Verantwortung" dann anderswo außenpolitische Vorhaben Deutschlands rechtfertigt. Auf der anderen Seite findet sich in Teilen der Bevölkerung der Wunsch nach einem "Schlussstrich" oder sogar die Bereitschaft, den Holocaust zu leugnen. Im Workshop sollen folgende Fragen beantwortet werden: Woher kommen diese Haltungen, wieso sollte man sie kritisieren und wie tut man das am besten?

 

Russische Revolution(en): von Februar 1917 zur Gründung der Sowjetunion

"Und das war im Oktober, Als das so war. In Petrograd in Russland Im siebzehner Jahr!" sang Oktoberklub und 100 Jahre danach ist das, was "so war", immer noch ein Gegenstand erbitterter Debatten unter der Linken. Wir wollen uns anschauen, wie der Weg von der Februarrevolution bis zur Entstehung der Sowjetunion war.

 

Geschichte und Kritik der westdeutschen Linken im Spiegel von Degenhardt-Songs

Der 2011 verstorbene Franz Josef Degenhardt war einer der bekannteren linken Liedermacher und hat mit seiner Musik die Entwicklung der westdeutschen Linken seit den 60er Jahren begleitet. Am Anfang stand ein eher kulturelles Unbehagen, auf das die antiautoritäre Phase folgte. Wie viele andere hat Degenhart zu Beginn der 70er Jahre seine Liebe zur Arbeiterklasse entdeckt und antiautoritären Verirrungen abgeschworen. Aber auch seine Beobachtungen linker Fehler und des bürgerlichen Lebens der 70er und 80er Jahre sind hörenswert. Deswegen wollen wir auf eine kleine Zeitreise gehen und schauen, wie der alte Notar Bolamus gut durch die Zeit gekommen ist. Gemeinsam werden wir Vatis Argumente prüfen und anschließend überlegen, ob Zwischentöne wirklich nur Krampf sind im Klassenkampf. Auch der Verteidigung eines alten Sozialdemokraten gegen ein Flugblatt der APO vor dem Fabriktor werden wir zuhören. Der Besuch einer Landkommune und die Beobachtung der Terrorszene des deutschen Mittelstandes runden die Reise ab. Natürlich werden wir weder auf die Befragung eines Kriegsdienstverweigerers noch auf die Belehrung eines Bewerbers für den öffentlichen Dienst ("Revolutionäre mit Gehältern nach A13 und Pensionsansprüchen machen wir natürlich nicht!") verzichten. Wer Spaß an genauen Formulierungen und keine Allergie gegen akustische Gitarren hat, ist eingeladen, sich unserer kleinen Zeitreise anzuschließen.

 

Weitere Themen: Finanzkapital und Finanzkrise, Gesundheit im Kapitalismus, Postwachstum, Russische Revolution u.v.m.

 

We also have quite a few work shops for english-speaking people:

Gentrification: Does latte art drive up rents?

The term “gentrification” is used to describe a process whereby first artists, then higher income people displace poor people from certain areas. Some activists take this description for its explanation and accordingly organise protests against real estate agents and obscure breakfast cereal shops. In this workshop we want to explain why the process in which gentrification happens is not the cause of it. We will instead explain it by looking at the economics of housing, how rent prices are determined, and how and why zoning policies try to influence them.

 

Ooooooohhhh Je-remy Coooooooorbyyn

At the moment, something quite unique is happening in UK politics. For the first time in recent history, the leader of one of the major parties seems to take a polemical stance towards private property. Ideas fly around about nationalising industries, about repatriating private homes and about redistributing income. Some quarters consider this a fundamental attack on freedom. Most people seem to love private property, despite few actually having any. Then there are those who find the idea of appropriating some private property quite reasonable. They do not seek its abolition, but instead want to enforce its fairer distribution. And then there are some who actually get excited about the prospect of doing away with it and see Corbyn as a realistic chance to realise their program. In the workshop we first want to explain what private property is, and why the notion of absolute freedom to do with it what you want is so important to the concept. Then we want to talk about some of the policies Labour are promoting in their manifesto and in the media to see whether they actually put forward a fundamental challenge to the notion of private property at all.

 

Workshop in English! Imperialismus und internationale Verträge

Imperialismus: darunter wird landläufig die Eroberung großer Teile der Welt verstanden, indem Staaten sich die Gebiete selber einverleiben oder aber Kolonien bilden. Diese Methode eine Weltmacht zu werden, ist Vergangenheit und so gäbe es heute keinen Imperialismus mehr.

In dem Workshop soll dargestellt werden, wie moderne kapitalistische Staaten versuchen, die ganze Welt für sich zu benutzen und unter ihre Kontrolle zu bringen. Sie erkennen die anderen Staaten als Souveräne an und gehen Verträge mit ihnen ein. Diese Verträge garantieren niemand anders als die Vertragspartner selbst, so dass die Verpflichtung der anderen Seite, die gewünschte Leistung zu bringen, zu einer extra Aufgabe wird.

Der zweiteilige Workshop ist ein Angebot, sich nochmal grundsätzlich mit internationalen Verträgen zwischen Staaten und internationalen Verträgen zwischen Unternehmen zu beschäftigen. Die Vorlage im Reader besteht aus knappen Urteilen und Thesen, die im WS anhand von Beispielen erläutert und diskutiert werden sollen.

 

Workshop in English! Imperialismus – Transport, Export, Import, Freihandel, Kapitaltransfer

Die Staaten sind die politischen Subjekte des Weltmarkts und haben mit dem Standpunkt der Steigerung des nationalen Reichtums ein Ziel, das nicht mit den Strategien einzelner Kapitale oder Branchen zusammenfallen muss. Wie auch im Inneren der Gesellschaft überlässt der Staat aber auch auf dem Weltmarkt den Kapitalen die ökonomische Aktivität, die den in Geld bemessenen Reichtum fortwährend steigern soll. Damit dem Kapital das gelingt, stellt der Staat die Bedingungen ihrer internationalen ökonomischen Aktionen bereit: Der bürgerliche Staat geht Verträge mit anderen Staaten ein, damit sein nationales Kapital die Reichtümer der Welt benutzen kann und daran wachsen kann. Er organisiert oder subventioniert die internationale Kommunikation und den Transport. Über Zollpolitik und Freihandelsabkommen sucht er nach Wegen, wie er sowohl sein nationales aber auch auswärtiges Kapital für die Steigerung des nationalen Reichtums einspannen kann.

Dass die kapitalistische internationale Arbeitsteilung nicht allen Nationen Vorteile bringt, ist eigentlich offensichtlich. Trotzdem herrscht die Vorstellung von einem Vorteil für alle Staaten vor, das wollen wir noch einmal genauer diskutieren. Dass die Lohnarbeitenden aller Staaten – sowohl der Weltwirtschaftsmächte als auch der Verliererstaaten – dabei nichts zu Lachen haben und was sie jeweils auszuhalten haben, soll ebenfalls besprochen werden.

Der Workshop ist zweiteilig und ist die Fortführung des Workshops zu „Imperialismus und internationale Verträge“. Es ist hilfreich im ersten Workshop dabei zu sein, aber keine Bedingung.

 

Further workshops in English: Materialist feminist critique of wages, pensions, solidarity.