31.12.1997 PDF

Stoffkundebroschüre - Halluzinogene

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Unter dem Etikett "Halluzinogene" werden jene Drogen zusammengefasst, denen gemein ist oder sein soll, dass der Schwerpunkt ihrer Wirkung in der z. T. drastischen Veränderung der sinnlichen Wahrnehmung von Welt liege. Freilich sind damit die Welten, die zwischen einem Cannabisplätzchen und einem Tollkirschenausflug liegen, kaum überbrückt: Zu mannigfaltig sind die Konsumformen, die körperlichen und psychischen Reaktionen, Veränderungen der Wahrnehmungsraster und Grade der Entfremdung vom Alltag, die sich vermittels der einzelnen Substanzen bewirken lassen. Allein zwischen den von WissenschaftlerInnen als weitgehend wirkungsidentisch beschriebenen Psilocybin, Mescalin und LSD schwören Psychedelika-Fans auf je höchst unterschiedliche Erfahrungen.
So subjektiv und somit auch ebenso schwer verallgemeinerbar die je bestimmten Wirkungen der je bestimmten Stoffe auch sind - welcher Stoff die klarsten Gedanken produziere, fällt eben doch ins besondere Belieben -, so lassen sich mit viel Wohlwollen den Ausnahmen gegenüber doch einige allgemeine Unterschiede festhalten: Während Nachtschattengewächse wie Bilsenkraut, Tollkirsche, Stechapfel und Alraune - die klassischen Hexendrogen - eher dem Prinzip des "Raus aus dem Körper, rein ins Vergnügen" gehorchen (ebenso wie Salvia divinorum oder PCP, "Angeldust" genannt, die den Geist auf Reisen schicken, während der Körper schlummert), entfaltet beispielsweise 2-CB, ein Phenylalkalin (s. den Abschnitt über MDMA), seine Wirkung als wohlige Einheit von Körper-, Raum- und Sinneswahrnehmung. Auch der Grad der Realität der veränderten Sinneseindrücke schwankt von Stoff zu Stoff, meist analog zum Grad der Körper-Geist-Trennung; mit Stechapfel lässt sich nicht nur mit nicht anwesenden FreundInnen Zigaretten rauchen, sondern auch das Konsortium von Dämonen eines Hieronymus-Bosch-Gemäldes herbeirufen, ohne dass sich auf deren drogeninduzierte Genese reflektieren ließe. Auf den klassischen Halluzinogenen wie LSD verlässt das Bewusstsein dessen, dass das Wahrgenommene im berauschten Gehirn des Betrachters zusammengesetzt wird, die UserInnen meist nur auf äußerst schlecht verlaufenden Trips.
Angesichts der Vielzahl der halluzinogenen Stoffe, ihrer natürlichen Vorkommen und ihrer Zubereitungsarten verzichten wir auf eine detaillierte Übersicht und beschränken uns exemplarisch auf die paradigmatischste und verbreiteteste Substanz, das LSD. Gerade wer auf den Spuren von Indianern und Schamanen sich durchs weite Feld der bewusstseinsverändernden Pflanzen schlagen will, sollte sich mehr Wissen über Potenz und Gefahren wie Giftigkeit, Verwechslungsgefahr, rechtlichen Status etc. aneignen, als diese Publikation zu leisten vermöchte. Wir verweisen zu diesem Zwecke auf die vorhandene weiterführende Literatur.

LSD: PRODUKT
Lysergsäurediäthylamid, kurz LSD oder, ebenso freakig wie, da keine Säure, fälschlich, "Acid" genannt, wird durch die Weiterverarbeitung eines Alkaloids gewonnen, das im Claviceps purpurea, dem Pilz Mutterkorn, vorkommt. Es wurde vom Chemiker Albert Hofmann im Rahmen von Forschungen des Schweizer Sandoz-Konzerns am Mutterkorn isoliert und 1943 auch in seinen Wirkungen erstmals erlebt. Von dort trat LSD unter dem Markennamen "Delysid" seinen Siegeszug über die Welt an - zunächst genutzt unter Medizinern, die es zur Erforschung von Gehirnaktivitäten und psychotischen Zuständen einsetzten, aber auch vom CIA, der es als Mittel zur chemischen Manipulation an unwissenden Opfern ausprobierte. Über die Schriftsteller Aldous Huxley und Ken Kesey fanden Halluzinogene auch Eingang in die künstlerische Erforschung neuer Welten und bereiteten so den Boden für eine neue, erfahrungshungrige Subkultur, deren Exponenten neben neuen Lebensformen, neuer Musik, neuen Wahrnehmungen von Welt auch die neue "bewusstseinserweiternde" Droge offensiv propagierten: Legendär wurde die mit einem Eimer LSD angetretene Tour von Ken Keseys Kommune, den Merry Prankstern, durch die USA, auf der sie u.a. auch Timothy Leary anturnten. Aus der gleichen Szene entstammten auch die Band und Lebensgemeinschaft der Grateful Dead, Keimzelle der kalifornischen Hippiebewegung. Als Leary, Harvard-Dozent für Psychologie, 1962 Bekanntschaft mit LSD schloss, begann für die Droge endgültig eine neue Ära - vor allem nach seinem Rausschmiss bei Harvard aufgrund der Bestellung von einer Million Trips "zu Forschungszwecken". Leary wurde in der Folge zum Propagandisten einer ebenso neurobiologisch wie spirituell angehauchten Selbsterkenntnis, deren Anhängerschaft unter den entstehenden gegenkulturellen Bewegungen der 60er Jahre abrupt zunahm. Ebenso heftig wie die plötzliche Popularisierung war die staatliche Reaktion: Nach massiven publizistischen Kampagnen über Horrortrips und körperliche Gefahren erklärte sich Sandoz 1966 bereit, die Produktion einzustellen - im gleichen Jahr, in dem LSD verboten wurde (was seiner Verbreitung, nun durch illegale Produktion, keinen Abbruch tat). Leary selbst wurde exemplarisch zu 30 Jahren Knast verurteilt und zum Märtyrer. (1)
Mit dem Ende der Hippiekultur flaute auch das Interesse an LSD ab, um dann in den später 80ern, im Rahmen der Raverbewegung, eine Renaissance zu erfahren - freilich weniger als mystische psychedelische Substanz denn als Partydroge.
LSD ist bereits ab Mengen von 50 Mikrogramm wirksam - und damit die mit Abstand potenteste halluzinogene Droge, die je entdeckt wurde. Ebenso unerreicht ist die Toleranzbildung: an drei aufeinander folgenden Tagen genommen, zeigt die entsprechende Menge am dritten Tag bereits keinerlei Wirkung mehr. Während in der Hippieära Dosen um 300 Mikrogramm verbreitet waren, liegt die übliche Menge heute bei 50 bis 150 Mikrogramm. Da die genaue Dosierung auf dem Schwarzmarkt notwendig unbekannt bleibt, nehmen viele User Trips neuer oder unbekannter Herkunft nicht ganz, sondern tasten sich durch Dritteln, Halbieren etc. heran, um vor unangenehmen Überraschungen gefeit zu sein. Eine letale Dosis ist noch nicht ermittelt worden, wie überhaupt ein Trip, dessen Wirkungsintensität als zu hoch empfunden wird, dennoch keine körperlichen Schäden hinterlässt.
LSD wird hauptsächlich in saugfähigem Papier, je nach Labor mit unterschiedlichen Motiven bedruckt, angeboten, seltener in Minitabletten ("Microdots"). LSD ist sehr licht- und wärmeanfällig und wird daher gerne in Kühlschränken gelagert. Die genauen chemischen Körperreaktionen sind noch im Dunkeln; wahrscheinlich greift es in die Ausschüttung des Neurotransmitters Serotonin ein.


LSD: GEBRAUCH
LSD wird geschluckt, und je nach Völle des Magens und entsprechend dem psychischen Setting setzt die Wirkung nach etwa einer halben Stunde, abrupter als bei anderen Halluzinogenen, ein und hält ca. sechs bis acht Stunden vor. Nach ungefähr zwei Stunden ist der Höhepunkt erreicht, der einige Stunden anhält, bevor der Bodenflug einsetzt. Dieser wird häufig als unangenehm oder anstrengend empfunden, da zum einen der entschwindenden Wirkung nachgetrauert wird, zum anderen sich nüchterner und berauschter Zustand wellenförmig ablösen können. UserInnen bevorzugen daher zeitliche Planungen, die ihnen fürs Runterkommen baldiges Einschlafen mit eventuell vorangehender kulturindustrieller Zerstreuung (Fernsehen, Video) erlauben.
Die Wirkung von LSD zu beschreiben, ist ein nicht ganz einfaches Unterfangen - die häufig unbeholfene Umsetzung in psychedelischer Kunst und Literatur zeugt davon. Recht hölzern ließe sich sagen, dass alle Wahrnehmungen deutlich intensiviert (die sprichwörtlichen "Farben!") und aus ihrem herkömmlichen Kontext gelöst werden können - alles kann zum einzigartigen Erlebnis mutieren, der Kauf eines Schokoriegels ein ebenso erhabenes Gefühl herstellen wie die Begegnung mit Gott. Die Einheit von Ich-Identität und begrifflicher Identifizierung der Dingwelt kann in Frage gestellt werden, so dass Begriffe, Eindrücke, Gefühle frei oder doch anders als normal flottieren - mit ebenso mitreißenden wie vielleicht auch verstörenden Folgen. Obgleich im Normalfall die Wahrnehmungsveränderungen als Wirkungen der Droge reflektiert werden können, sind LSD-UserInnen doch sehr beeinflussbar - auch von ihren eigenen, sehr unmittelbar erlebten Gefühlen. Wenn diese statt von Euphorie von Angst geprägt werden, können sich auch die Halluzinationen zum grauenerregenden verändern, oder es entstehen unauflösbare Gedankenschleifen; kurz, man ist auf dem "Horror-trip".
Diese lassen sich durch sorgfältige Reflexion auf Set und Setting, d.h. auf Grundstimmung und äußere Umgebung, weitestgehend vermeiden. Was auch immer wer von der Droge will, ob sich die Zeit vertreiben, bis die erste Straßenbahn wieder fährt, ob Gott erleben: Eine ungefähre Vorstellung der eigenen Absicht schadet ebenso wenig wie die Prüfung, ob die Anordnung des Drogengebrauchs diesen Zwecken dienlich ist. Ebenso sollte es die Bereitschaft geben, sich von der halluzinogenen Wirkung überraschen zu lassen - um nicht gänzlich von einer unerwarteten überfahren zu werden. Ob beim ersten Trip unbedingt eineR dabei sein muss, der oder die LSD schon kennt, wie die Literatur es empfiehlt, hängt allerdings davon ab, ob dies auch gewünscht wird - oder ob die betreffende Person Entdeckungen lieber alleine macht.
Wenn wer auf einen bad trip kommt und diesen nicht mehr alleine, wie es prinzipiell möglich ist, abwenden kann, empfiehlt es sich für Anwesende zunächst, die Suggestibilität unter LSD auszunutzen - meist hilft behutsames "Drüberreden", ankuscheln lassen, Lieblingsmusik, gemütliche Getränke usw., auch wenn die Beteiligten vielleicht etwas Geduld aufbringen müssen. Dabei stehen die Bedürfnisse und die Emphase des/der Betroffenen im Mittelpunkt, nicht die mechanische Anwendung irgendwelcher Maßnahmen. Für den Notfall empfiehlt es sich, immer etwas Valium parat zu haben und auch nicht zu sparsam zu dosieren - wenn das beruhigende Gefühl, gewappnet zu sein, nicht eh' Hilfe genug ist. Wer Zugang zu Neuroleptika hat (welche seltener verschrieben werden), hat ein noch sichereres Unterpfand - empfohlen als Tripunterbrecher wird das Chlorpromazin aus der psychiatrischen Praxis.
Ansonsten gilt: Angst ist die Rückseite der Spannung. Und LSD ist wohl die Droge, auf der sich vieles Aufregende erleben lässt. Jede andere Droge, zeitgleich genommen, hat es schwer, sich bemerkbar zu machen; allenfalls das Grundgefühl lässt sich mit Haschisch, in rauen Mengen genommen, sedierend beeinflussen. Mit Speed oder Kokain wird's wohl ein bisschen hibbeliger, allerdings ist die Verwendung angesichts der ohnehin stark anregenden Wirkung von LSD höchst unnötig (auf einem Trip schläft man nicht mittendrin ein). Das High von Heroin dürfte ebenso intensiviert werden. Der Flash des Lachgases wird es auf jeden Fall - zum sogenannten "Oink". Nur für stärkere Halluzinogene wie DMT oder Salvinorin A ist die Verwendung von LSD als Schrittmacherdroge bekannt; diese spezielle Verwendungsweise wird in den entsprechenden Büchern weiter ausgeführt.


LITERATUR
Für den Einstieg in die Mannigfaltigkeit psychedelischer Drogen empfehlen sich Schultes/Hoffman, "Pflanzen der Götter" (AT- Verlag, Großformat), "Pharmacoteon" (Natural Products Co., Kennewick, USA, 1993- englisch!), und die Broschüre "Psychoaktive Pflanzen" von Schuldes (Werner Piepers MedienXperimente, Löhrbach, mit Bezugsadressen für legale Substanzen), auch wenn deren mystische Konzepte von Drogen, Wahrheit und dem Weltall mit Vorsicht zu genießen sind - dennoch wissenschaftlich materialreich. Über Psilocybinpilze gibt's ebenso bei Werner Pieper ein Handbuch, Rippchen (Hrsg.), "Zauberpilze". Für DMT-haltige Substanzen verweisen wir auf Ott, "Ayahuasca-Analoge" (mal wieder Pieper); für Salvia divinorum (Ska Maria Pasrora) auf D.M. Turner, "Salvinorin" (Panther Press, USA - englisch!). Eine umfassende Kulturgeschichte von Hexen und u.a. ihren Drogen hat Duerr mit "Traumzeit" (Suhrkamp) verfasst, obgleich er theoretisch allzu starr an einer ahistorischen Scheidung von Wildnis und Zivilisation, deren Grenzgänger die Hexen seien, festhält. Weitere Literatur ist in den Bibliographien der genannten Bücher zu finden.
Über LSD gibt es nur wenige taugliche Bücher; "Pforten der Wahrnehmung" von A. Huxley, wenngleich über Mescalin verfasst, kann jedoch empfohlen werden. A. Hofmann, "LSD - mein Sorgenkind" (dtV) ist vom LSD-Entdecker höchst selbst verfasst und durchwachsen; ein bisschen viel Narzissmus, ein bisschen viel Rechtfertigungs- und Warnungsschrift. Lieber die Platten der Grateful Dead hören oder Jefferson Airplanes "Surrealistic Pillow". Gut soll Ulvedis "LSD-Report" (Frankfurt 1974) sein, der aber vergriffen ist, und gar nicht empfehlen mögen wir des liebsten deutschen Faschoschriftstellers Buch, "Drogen und Rausch" von Ernst Jünger, das weder literarisch taugt, noch um etwas über den Gegenstand zu erfahren.


MYTHENPRÄVENTION
Über LSD gibt es zweierlei Legendenbildung, vor der gewarnt sei: die seiner GegnerInnen und die seiner AnhängerInnen. Aus der ersten Abteilung entstammen die farbigen Schilderungen wilder Horrortrips, die seit den 60ern im Bewusstsein schwirren: Leute, die gestorben seien, weil sie sich für eine Apfelsine gehalten und geschält hätten und derlei mehr. Den wenigsten dieser Geschichten ist damals sauber auf den Grund gegangen worden, und so liegt der Verdacht nahe, dass - selbst wenn die These der Leary-Jünger, erst das Schreiben über Horrortrips habe solche real evoziert, nicht recht haltbar erscheinen mag - die tatsächliche Zahl maßlos übertrieben wurde. Zumindest wird ein fröhlicher Trip wohl kaum zur Todesfalle, denn, wie beschrieben, ist die Reflexion darauf, was tatsächlich geht, stets abrufbar. Aus Fenstern stürzt man sich auch auf Trip nur in selbstmörderischer Absicht.
Auch die Behauptung des Flashbacks, d.h. das spontane Auftreten von LSD-Symptomen Monate nach dem Konsum, ist ebenso problematisch wie die eng verwandte These der LSD-induzierten Psychose ("Hängenbleiben"). Da der halluzinogene Rausch vielerlei Ähnlichkeit mit dem Erleben akuter schizophrener Psychosen besitzt, mag es naheliegend erscheinen, letztere, wenn sie nach der Erfahrung eines LSD- Trips auftauchen, nicht nur danach zu benennen, sondern auch ihre Ursache darin zu finden. Der wahre Kern mag der sein, dass ein eventuell mühsam aufrechterhaltenes persönliches Normalitätskonzept durch die LSD-Erfahrung erschüttert wird, was einen dann eben überhaupt erst mit der - u. U. schwer verkraftbaren und psychotisch verarbeiteten - Tatsache vertraut macht, dass es dieses Normalitätskonzept braucht. Eine pharmakologische Wirkung der Droge ist es nicht.
Nie wissenschaftlich erhärten lassen hat sich die These von "Chromosomenschäden" durch LSD; einmal behauptet, stand es halt in einer Welt, in der die Menschen, wenn`s um ihre Fortpflanzung geht, sich allzu leicht verschrecken lassen.
Die Infragestellung der symbolischen Ordnung der Welt, das Außerkraftsetzen von Kategorien wie Raum, Zeit und Kausalität provoziert oft genug das erneute Einbetten der LSD-Erfahrung in eine neue, mythologische symbolische Ordnung, die der Erfahrung den Stachel des nicht restlos Erklärbaren nehmen soll. Beispielhaft hierfür sind die Neuropolitics des Timothy Leary: der LSD- Trip als quasireligiöse Offenbarung tieferer Wahrheiten, die zu allem Überfluss nirgends anders als in den menschlichen Nervenbahnen, die unmittelbar erfahrbar würden, ablesbar sein sollen. Wieder andere halten die LSD-Wirklichkeit für die tiefere Wahrheit der Beseeltheit allen Lebens, verborgen unter der Vernünftelei der Zivilisation. Nicht in Abrede gestellt werden soll, dass eine ordentliche Erschütterung der Wahrnehmung, ob durch Diskussionen, Kunst oder Drogen, bewusstseinserweiternd wirken kann. Nur will sie reflektiert sein; ganz naiv unmittelbar als wahr, als Offenbarung für den auserwählten Psychonauten genommen, wird dieser nie mehr erfahren, als er vorher hineinsteckt, egal ob "Gott ist tot" oder "Gott ist überall". Beides mag auf LSD äußerst evident erscheinen.
Seltsam begründet wird auch der Einsatz von LSD in Psychotherapien. Ohne Frage ließe es sich, wenn die Gesetzeslage es erlaubte, etwa zur Materialgewinnung ins therapeutische Setting einbinden. Nur sind die, die es aktuell fordern (in der BRD Chr. Rätsch beispielsweise), fast durch die Bank abgeschmackte, an C.G. Jung orientierte Tiefenpsychologen. Die Entwickler der LSD-unterstützten (Tiefen-)Psychologie (Leuner und Grof) schwadronieren unbefangen vom kollektiven, ja auch vom rassisch Unbewussten, dem sich zu stellen schon Heilung wäre - ganz im Stile ihres großen Vordenkers selbst. Das ist natürlich Humbug (zur Jung-Kritik siehe z.B. Türcke, "Gewalt und Tabu", Zu Klampen Verlag, Lüneburg).





1 Lange sitzen musste er freilich nicht. Die US-Amerikanische Stadtguerillagruppe "Weathermen" befreite ihn schon bald. Leary floh nach Afghanistan, später in die Schweiz, bis er auch offiziell begnadigt wurde.